Mein integrativ-systemischer Ansatz der Paartherapie fokussiert unter anderem auf folgende Aspekte:
- Die Macht des Kontexts. Das Verhalten beider Partner wird im Kontext des Verhaltens des anderen und als Reaktion auf dieses gesehen. Es wird vorausgesetzt, dass beide Partner in
einem gewissen Sinne die Reaktion des jeweils anderen erzeugen, oft ohne sich auch nur im geringsten darüber klar zu sein, wie es dazu kommt. In einem typischen Fall von Beziehungsproblemen führen
Rückzug und mangelnde Bereitschaft, auf den anderen Partner einzugehen, bei diesem zu Kritik und übertriebenen Forderungen, und im umgekehrten Fall gilt das gleiche.
- Struktur und Prozess der Integration - dessen, wie Interaktionen organisiert und Muster aufrechterhalten werden. Der Grad der Nähe/Distanz sowie der
Dominanz/Unterwerfung wird beobachtet und verdeutlicht.
- Die starren negativen Interaktionszyklen, die unter Problemen leidende Paare aufbauen, werden als sich selbst erhaltend verstanden und als einer der primären Faktoren für die
Verschlechterung der Beziehung.
- Ein Fokussieren auf zirkuläre, nicht auf lineare Kausalität findet statt. Dies legt es nahe, sich auf Muster und Sequenz zu konzentrieren sowie darauf, wie Elemente innerhalb
eines Interaktionsmusters einander beeinflussen, so wie es in der Beschreibung "Ich ziehe mich zurück, weil du an mir herumnörgelst, und du nörgelst, weil ich mich zurückziehe" zum Ausdruck
kommt.
Interkulturelle - bikulturelle Partnerschaft
Missverständnisse und Kommunikationsprobleme können natürlich nicht nur entstehen, wenn dem Partner bestimmte Rollenbilder aufgezwängt werden. Bei Partnern mit unterschiedlicher kultureller
Herkunft lassen sich Verständnisprobleme oft nur schwer vermeiden. Unterschiedliche Werthaltungen können zu Konflikten innerhalb der Beziehung führen. Von mir als Paartherapeutin ist deshalb auch
interkulturelle Kompetenz gefordert, die ich in jahrzehntelanger Erfahrung in interkulturellen Kontexten erwerben konnte.